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Unterschied Klasse A - Klasse S

Netzqualität: Was bedeutet Klasse A?

Netzqualitätsüberwachungen werden oftmals erst dann thematisiert, wenn Störfälle wie z. B. Anlagenstörungen, Geräteausfälle, Prozessunterbrüche, Datenverlust, IT-Störungen oder sogar ein Unterbruch in der elektrischen Versorgung eingetreten sind. Solche Störfälle sind in der Regel sehr zeitaufwendig, da auch die Ursache nicht immer gleich gefunden ist. Zudem sind Ausfälle immer mit Kosten verbunden, die vermeidbar sein können.
Die Spannungsqualität wird in der EN 50160 geregelt, die die Merkmale der Spannung in elektrischen Elektrizitätsversorgungsnetzen definiert. Wie genau die Messung der Qualität der elektrischen Netze aber erfolgen muss, beschreibt die IEC 61000-4-30 Ed. 3. Die Norm unterscheidet dabei verschiedene Geräteklassen. Klasse A (A = Advanced) macht die Messwerte der verschiedenen Geräte und Anbieter vergleichbar und wird immer dann angewendet, wenn genaue Messungen erforderlich sind. Durch die Norm werden zuverlässige, reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse ermöglicht, die zu Abrechnungszwecken eingesetzt werden können.
Mit der Norm IEC 61000-4-30 Ed. 3 werden die folgenden Messungen vereinheitlicht und sind verpflichtend für Klasse A Geräte:

  • Netzfrequenz
  • Spannungsvariationen
  • Spannungs-Unsymmetrie
  • Spannungs-Einbruch/-Überhöhung/-Unterbruch
  • Schnelle Spannungsänderungen
  • Harmonische / Interharmonische, THD
  • Flicker
  • Signalübertragungsspannungen

Optional können auch Transienten gemessen werden. Der Effektivwert der Versorgungsspannung in einem 50 Hz-Netz wird dabei über ein 10-Perioden-Zeintintervall gemessen. Das gemessene Zeitintervall muss zusammenhängend sein und darf sich nicht mit benachbarten Intervallen überlappen. Der Messfehler darf unter den in der Norm beschriebenen Bedingungen einen maximalen Wert von 0,1% von der vereinbarten Versorgungsspannung nicht überschreiten.

Unterschied Klasse A zu Klasse S?

Während bei Klasse A Geräten die Messgenauigkeit sehr hoch ist, sind bei Klasse S Geräten (S = Survey) die Anforderungen an die Messgenauigkeit deutlich niedriger, Daten und Ereignisse werden nur qualitativ erfasst und es wird ein geringerer Anspruch an die Messgenauigkeit gestellt. Klasse S Geräte müssen außerdem nicht lückenlos messen. Folgende Messungen sind verpflichtend:

  • Netzfrequenz
  • Spannungsvariationen
  • Spannungs-Unsymmetrie
  • Spannungs-Einbruch/-Überhöhung/-Unterbruch
  • Schnelle Spannungsänderungen

Übersichtstabelle Klasse A – Klasse S

Messung nach IEC 61000-4-30 Ed. 3 Klasse A Klasse S
Netzfrequenz
Spannungsvariationen
Spannungs-Unsymmetrie
Spannungs-Einbruch/-Überhöhung/-Unterbruch
Schnelle Spannungsänderungen
Harmonische / Interharmonische, THD x
Flicker x
Signalübertragungsspannungen x
Transienten optional optional

Normative Netzqualitätsüberwachung: Spannungsereignisse

Mögliche Spannungsereignisse


Abbildung 1: Mögliche Spannungsereignisse

SICHERUNG DER ELEKTRISCHEN ENERGIE-VERSORGUNG

Sicherung der elektrischen Energieversorgung

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