Seit Februar 2020 ist die Revision der ISO 50001 in Kraft getreten. In der Version DIN EN ISO 50001:2018 wurde strukturell viel verändert.
In der neuen Revision setzt die ISO Norm 50001 wie bei anderen großen Managementnormen (u.a. ISO 9001 und ISO 14001) auf die High Level Structure (HLS), die aus zehn Abschnitten besteht. Die ISO-Direktiven haben dafür im Annex SL eine einheitliche Struktur, einheitliche Definitionen sowie Grundanforderungen für ISO-Managementsystem-Normen zusammengestellt. Das soll die Integration in ein gemeinsam geführtes Managementsystem erleichtern.
Unternehmen, die sich jetzt nach der Energiemanagement-Norm zertifizieren lassen wollen, müssen diese Änderungen berücksichtigen. Bis 2021 verliert die alte Norm ihre Gültigkeit. Eine Revision einer Norm finden in der Regel alle fünf Jahre statt. Der Aufbau der Norm wird sich also wie folgt verändern
ISO 50001:2011 | ISO 50001:2019 (HLS) |
1 Scope | 1 Scope |
2 Normative references | 2 Normative references |
3 Terms and definitions | 3 Terms and definitions |
4 Energy management system requirements | 4 Context of the organization |
4.1 General requirements | 5 Leadership |
4.2 Management responsibility | 6 Energy planning |
4.3 Energy policy | 7 Support |
4.4 Energy planning | 8 Operation |
4.5 implementation and operation | 9 Performance evaluation |
4.6 Checking | 10 Improvement |
4.7 Management review |
Es müssen in Zukunft externe und interne Belange identifiziert werden, die ein Energiemanagementsystem beeinflussen können (z.B.: Politik, Verbraucherverbände, verfügbare Techniken).
Das Top-Management eines Unternehmens wird deutlich stärker eingebunden als bisher. In der bestehenden Version musste das Top-Management lediglich sicherstellen, dass Aktivitäten zum Aufbau des EnMS stattfinden. In der Revision trägt das Top-Management auch Verantwortung für die Aktivitäten und den Erfolg des EnMS. Die oberste Leitung ist künftig gefordert, dass das EnMS seine beabsichtigten Ergebnisse erzielt. Im Gegensatz zur alten Norm muss auch kein Energiemanagementbeauftragter mehr bestimmt werden, sondern es soll ein Energiemanagement-Team gebildet werden (das aber auch nur aus einer Person bestehen kann).
Bis zum 20. August 2021 haben die Unternehmen, die bisher schon ein Energiemanagementsystem einsetzen auf die neue Norm ISO 50001:2018 umstellen. Zertifikate nach der alten Norm verlieren ihre Gültigkeit. Der Umstieg auf die neue Revision erfolgt in der Regel im Rahmen eines Wiederholungsaudits oder eines planmäßigen Überwachungsaudits.
Stärker wird auch Wert gelegt auf die kontinuierliche Verbesserung der Energiebilanz eines Unternehmens. Messungen und Monitoring-Aktivitäten dienen zur Beweiskraft der Maßnahmen. Möglicherweise muss auch schon in der Planungsphase eines EnMS ein Messkonzept aufgestellt werden. Zusätzlich sollen auch Chancen und Risiken bedacht werden, die ein Energiemanagementsystem beeinflussen können. Das Unternehmen muss Maßnahmen ergreifen, um Chancen zu nutzen oder Risiken abzuwehren.
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